Walden oder Leben in den Wäldern - Henry D. Thoreau

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Roland
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Walden oder Leben in den Wäldern - Henry D. Thoreau

Ungelesener Beitrag von Roland

Henry D. Thoreau
Walden oder Leben in den Wäldern
Übersetzt von Wilhelm Nobbe





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Im Juli 1845 baut sich der Schriftsteller Henry David Thoreau in der Nähe seiner Heimatstadt Concord im US-Bundesstaat Massachusetts eine Blockhütte an einem einsamen Waldsee. Dorthin zieht er sich für die nächsten zwei Jahre zurück. Sein Ziel: Zu sich selbst und zurück zur Natur zu finden. In Walden – so der Name eines Teiches, der dem Buch den Titel gibt – skizziert Thoreau den Verlauf dieses Experiments. Besonderen Stellenwert räumt er ökonomischen Aspekten ein. Der Dichter schildert, wie er sich mit Fischfang, Getreide- und Gemüseanbau selbst versorgt, und erteilt Ratschläge, wie es gelingt, die Bedürfnisse auf ein Minimum zu reduzieren. So erhält der Leser tatsächlich recht handfeste Tipps zur Bewältigung des kargen Alltags. Das generationenübergreifende Kultbuch vieler Wandervögel und Strickpulloverträger hat aber auch eine gewichtige philosophisch-religiöse Seite: Thoreau beschreibt, wie er in der Waldeinsamkeit zu einem erweiterten Verständnis seiner selbst und der ihn umgebenden Natur gelangt. So fällt es ihm mit der Zeit immer leichter, auf den gewohnten Luxus zu verzichten und sich den bescheidenen Verhältnissen anzupassen. Auch wenn man es ihm nicht gleichtun möchte und man auf die Annehmlichkeiten des modernen Lebens nur ungern verzichtet: Walden ist nichts weniger als ein Ratgeber für ein besseres Leben.

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Über den Autor

Henry David Thoreau wird am 12. Juli 1817 in Concord, Massachusetts, geboren. Er studiert von 1833 bis 1837 an der Harvard University und fällt bereits während dieser Zeit durch seine Sparsamkeit auf. So lehnt er es angeblich ab, die Gebühren von 5 Dollar für den Erhalt seines Diploms zu bezahlen. Nach dem Studium gründet er mit seinem Bruder John in seiner Heimatstadt eine Schule, zu deren Lehrplan so progressive Fächer wie „Spaziergänge durch die Natur“ und „Besuche der heimischen Unternehmen“ gehören. Die Schule muss schließen, als John an Tuberkulose erkrankt, woran er bald darauf stirbt. 1841 lernt Thoreau den Schriftsteller Ralph Waldo Emerson kennen. Die beiden freunden sich an und Emerson führt Thoreau in einen Kreis von Autoren und Philosophen ein, dem u. a. Margaret Fuller und Nathaniel Hawthorne angehören. Zwischen 1841 und 1844 arbeitet Thoreau bei Emerson als Hauslehrer. In einem Experiment, das er „Einfaches Leben“ nennt, bewohnt Thoreau zwischen 1845 und 1847 eine einsame Hütte am Ufer des Waldsees Walden Pond. In dieser Zeit erhält er Besuch vom Steuereintreiber. Aus der Weigerung, Steuern zu zahlen, in Verbindung mit einer im Gefängnis verbrachten Nacht, geht der Essay The Resistance to Civil Government (Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat) hervor, der unter dem späteren Titel Civil Disobedience zum Klassiker des zivilen Ungehorsams avanciert und später Mahatma Gandhi und Martin Luther King beeinflussen wird. 1854 publiziert Thoreau Walden; or, Life in the Woods (Walden oder Leben in den Wäldern). Bereits in dieser Zeit ist er von abenteuerlichen Expeditionen fasziniert. Ab 1849 arbeitet er als Landvermesser und macht sich detaillierte Notizen zu seinen Naturbeobachtungen. Er unternimmt Vortragsreisen und bleibt zeitlebens ein Verfechter des zivilen Ungehorsams sowie ein Gegner der Sklaverei und der Prügelstrafe an den Schulen. Thoreau, der bereits seit 1835 an Tuberkulose leidet, stirbt am 6. Mai 1862 in seiner Heimatstadt an den Folgen einer starken Bronchitis. Walden gehört zu den großen Klassikern der amerikanischen Literatur.

Henry David Thoreau ist einer der Väter der „Zurück zur Natur“-Bewegung. Er gilt als amerikanischer Rousseau.
In Walden beschreibt er die Erfahrungen, die er während zweier Jahre in einer einsamen Blockhütte am Waldenteich in Massachusetts macht.
Thoreau lässt sich auf den Aufenthalt in der Wildnis ein, um seine geistige Wachheit wiederzufinden und im Einklang mit der Natur zu leben.
Er glaubt, dass die Mehrheit der Menschen ein Leben in stiller Verzweiflung führt und sich mit nutzloser Arbeit abrackert.
Wer seine Bedürfnisse auf ein Minimum reduziert, so Thoreau, gewinnt Freiraum, um das Leben zu genießen.
Wahrheit lässt sich nur in radikaler Besinnung auf sich selbst finden.
Die vielfältige Schönheit der Natur erkennt erst, wer unmittelbaren Kontakt zu ihr pflegt.
Wer ein einfaches Leben in der Natur führt, braucht wenig Geld und verstrickt sich nicht in Schulden.
Walden sprengt die Grenzen zwischen den Genres. Das Buch verbindet Elemente des Abenteuerromans mit erkenntnistheoretischen Abhandlungen und Naturpoesie mit Ökonomie.
Die Hütte, in der Thoreau Walden schrieb, lag auf einem Grundstück seines Schriftsteller-Freundes Ralph Waldo Emerson.
Emerson und Thoreau gehörten zu den amerikanischen Transzendentalisten, die sich für ein freiheitliches, selbstverantwortliches, naturnahes Leben aussprachen.


Etwas wagen statt verzweifeln

Die Mehrheit der Menschen führt ein Leben in stiller Verzweiflung. Viele mühen sich tagaus, tagein ab, um als Lohn für viel Arbeit ein kümmerliches Dasein zu fristen. Sie wollen sich durch ihre Arbeit befreien, werden dabei aber zu Sklaven ihrer Zukunftsangst und lassen sich unterjochen von der ständigen Furcht, zu verarmen. Sie glauben, die freie Wahl zu haben, aber in Wirklichkeit stehen sie unter dem Diktat ihres eigenen Ichs und ihrer Bedürfnisse. Die Erfahrungen anderer Menschen helfen ihnen nicht weiter: Die Erkenntnisse sind zu stark auf ein individuelles Leben beschränkt, als dass sie sich auch nur im Geringsten auf das Dasein eines anderen anwenden ließen. Mit dieser Wirklichkeit konfrontiert, hat sich Thoreau entschlossen, ein Experiment zu wagen: Er will versuchen, im Einklang mit der Natur zu leben, und feststellen, was der Mensch tatsächlich zum Leben braucht.
Vom Schuldner zum freien Mann

Um ein solches Experiment durchzustehen, bedarf es umfangreicher praktischer Vorbereitungen. Dabei kann man freilich pragmatisch vorgehen: So zeigt sich z. B. recht schnell, welche Kleidung bequem und gut geeignet ist, um den Wechsel der Jahreszeiten zu überdauern – man muss ja in der freien Natur nicht mehr auf sein Äußeres achten, um etwa seinen gesellschaftlichen Rang zu unterstreichen. Im Leben der meisten Menschen ist es anders: Oft dient auch das eigene Haus Repräsentationszwecken. Für viele Menschen hat sich der Bau oder der Kauf einer Immobilie zu einer Last entwickelt, die sie ihr ganzes Leben lang drückt. Man nimmt Schulden auf und bezahlt sie über mehrere Jahrzehnte hinweg ab, nur um sicherzustellen, dass man seine Unterkunft behalten kann. Dabei reichen schon einfachste Mittel, um sich ein Haus zu bauen, das die notwendigen Bedürfnisse eines Menschen befriedigt.
Viel mehr Infos für sehr interessierte gibt es hier. Das soll keine Werbung sein, aber die Größe dieses Artikels ist zu viel um alles zu kopieren. :roll:

https://www.getabstract.com/de/zusammen ... alden/8272

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