Der Krieg in der Ukraine offenbart: Ohne den Beistand der USA gibt es kein freies und sicheres Europa
Polnische und amerikanische Truppen nehmen am 8. April 2022 in Nowa Deba teil. Jeff J Mitchell / Europe / Getty Images
Die USA sind Europas Schutzengel – die Europäer sollten ihre Geringschätzung zügeln. Mit ihrem Zögern stärken Berlin und Paris in Washington jedoch isolationistische Kräfte, die den alten Kontinent lieber seinem ungewissen Schicksal überlassen würden.
«Die Amerikaner sind die besten Europäer», soll der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer zum amerikanischen Präsidenten Dwight Eisenhower gesagt haben. Dies bewahrheitet sich nun auch wieder in der Ukraine. Ohne die Hilfe aus Washington würde die russische Fahne vermutlich seit langem auch im westukrainischen Lwiw und in der südlichen Hafenstadt Odessa wehen. Millionen weiterer Flüchtlinge hätten vor den plündernden, vergewaltigenden und folternden russischen Soldaten in die europäischen Nachbarländer fliehen müssen.
Der Appetit des russischen Bären wäre damit wohl kaum gestillt. Nach der grossen Ukraine würde er die kleine Moldau, die baltischen Staaten, Georgien oder den Norden Kasachstans vermutlich noch so gerne zum Nachtisch verspeisen. Nach einer kurzen Verdauungspause wären auch Polen oder Finnland nicht mehr sicher. Denn die Aggression ist das Lebenselixier des Putin-Regimes. Es braucht den Krieg gegen den Westen, um zu überleben. Jeder Waffenstillstand dient einzig dazu, die nächste Eroberung zu planen und derweil die westlichen Demokratien weiter zu destabilisieren – etwa durch die Unterstützung illiberaler Parteien und gezielte Desinformation. Weiterlesen auf NZZ …