Der Fotograf von Auschwitz – Deidesheim
Brasse kam schon 1940 als gefangener polnischer Soldat ins Lager Auschwitz und wurde aufgrund seiner fotografischen Ausbildung und seiner Deutschkenntnisse von der Gestapo als Fotograf beim Erkennungsdienst eingesetzt. Insgesamt fotografierte er bis zur Einstellung der Arbeiten 1943 40.000 bis 50.000 Menschen und wurde so zum ungewollten Dokumentaristen des Grauens. Als er im Januar 1945 den Auftrag bekam, alle Fotografien zu vernichten, um die Beweise für den Massenmord zu beseitigen, gelang es ihm, die meisten Abzüge und Negative zu retten.
Brasse starb 2012. Reiner Engelmann, der sich als Autor immer wieder mit gesellschaftlichen Brennpunktthemen und insbesondere der Erinnerung an den Holocaust befasst hat, hat Brasse noch persönlich kennengelernt. In seinem Buch erzählt er das Leben des Zeitzeugen. Engelmann, 1952 in Völkenroth geboren, war lange im Schuldienst tätig und organisierte für Schulklassen und Erwachsene regelmäßig Studienfahrten nach Auschwitz. Der Eintritt bei der von der Friedrich-Naumann-Stiftung unterstützten Veranstaltung ist frei. Bernadette Boos begleitet die Lesung mit jiddischen Liedern und Klezmer-Musik.