Wie Wohnraum bezahlbar bleibt
An den Beispielen Wien und Singapur werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Wohnraum für alle bezahlbar sein kann.
An vielen Orten steigen die Mieten, doch dass es auch anders gehen kann, beweisen zwei Modelle. In Bezug auf günstige Mieten ist Wien, die Hauptstadt Österreichs, internationales Vorbild. Der Erfolg ist damit begründet, dass die Stadt selbst Wohnungsbau vorantreibt und bis heute große Flächen innerhalb der Stadt besitzt. An dieser Wohnungsbaupolitik wird seit dem Ersten Weltkrieg festgehalten.
„Wohnen ist ein Menschenrecht. Deshalb hat Wien stets an dem kommunalen Wohnbau und am geförderten Wohnbau festgehalten und sich keinen Trends hingegeben, die Privatisierung und die freien Kräfte des Marktes verfolgt haben“, erklärt Karin Ramser, Direktorin der kommunalen Hausverwaltung Wiener Wohnen gegenüber der Tagesschau.
Für Bauprojekte, die von nicht städtischen Investoren kommen, gilt, dass zwei Drittel der neu gebauten Wohnungen als geförderte Wohnfläche entstehen müssen. Grund dafür ist, dass der Baugrund der Stadt gehört und nicht verkauft wird. Verkauft wird lediglich ein Baurecht.
Auch in Singapur wird der Bevölkerung günstiger Wohnraum geboten. Und obwohl Singapur zu den weltweit teuersten Städten gehört, ist es trotzdem einfach für die einheimische Bevölkerung Wohneigentum zu besitzen. Das sogenannte “Housing and Development Board” wurde Anfang der 1960er-Jahre ins Leben gerufen und es sollte schnell für günstigen, aber auch angemessenen Wohnraum sorgen. Bürger können sich dadurch dank subventionierter Preise und günstiger Finanzierungen eine solche Wohnung leisten. Diese Wohnungen gibt es dann als Erbpacht für 99 Jahre.
Quelle: Tagesschau