China reagiert empört auf Ballonabschuss durch die USA

China reagiert empört auf Ballonabschuss durch die USA

Die Gefahr einer zu großen Abhängigkeit von China. Die EU-Staaten dürfen nicht sehenden Auges in weitere Abhängigkeiten laufen, so wie das bei Russland der Fall war. China reagiert empört auf Ballonabschuss durch die USA.

China hat gegen den Abschuss des chinesischen Ballons protestiert, der nach US-amerikanischen Beschuldigungen für Spionage benutzt worden ist. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking äußerte die “starke Unzufriedenheit” Chinas über den Einsatz von Gewalt durch die USA gegen ein “ziviles, unbemanntes Luftschiff”. China behalte sich das Recht auf “notwendige Reaktionen” vor.

China habe die USA wiederholt informiert, dass der Ballon zivilen Zwecken diene und “durch höhere Gewalt” in den US-amerikanischen Luftraum geflogen sei, “was völlig zufällig war”. Das Pentagon habe selbst gesagt, der Ballon stelle keine Gefahr für das Militär und Menschen am Boden dar. Dass die USA unter diesen Umständen auf den Einsatz von Gewalt bestünden, sei eine “offensichtliche Überreaktion” und ein Verstoß gegen internationale Standardpraktiken.

Der Ballon war bereits einige Zeit über US-Gebiet beobachtet und dann am Samstag von der Luftwaffe mithilfe von Kampfjets vor der Atlantikküste zum Absturz gebracht worden, wie Verteidigungsminister Lloyd Austin mitteilte. Austin beschuldigte China, es habe den Ballon zur versuchten Überwachung strategischer Einrichtungen auf dem US-Festland eingesetzt.

Blinken verschiebt China-Reise

Präsident Joe Biden teilte mit, er habe bereits am Mittwoch den Auftrag zum Abschuss gegeben, und gratulierte den beteiligten Einsatzkräften. Nach Angaben aus Behördenkreisen kann sich die geplante Bergung der verstreuten Ballonreste aus dem Meer einige Tage hinziehen.

Der Ballon, dessen Existenz am Donnerstag bekannt geworden war, hat bereits konkrete negative Konsequenzen für das Verhältnis zwischen den USA und China. US-Außenminister Antony Blinken verschob deswegen eine Reise nach China. Ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums teilte mit, der Ballon sei Teil einer ganzen Flotte, die China über fünf Kontinenten zur Spionage einsetze, auch in Europa.

Auch Kolumbien informiert über ein unbekanntes Objekt, das in seinen Luftraum eingedrungen sei und “ähnliche Eigenschaften wie ein Ballon” aufgewiesen habe. Am Morgen des 3. Februar habe das nationale Luftverteidigungssystem in rund 17.000 Metern Höhe ein Objekt über dem nördlichen Sektor des Landes entdeckt, teilte die kolumbianische Luftwaffe mit. Es habe “keine Gefahr für die nationale Sicherheit” dargestellt. Die Luftwaffe arbeite nun mit anderen Ländern zusammen, um die Herkunft des Objekts festzustellen. 

Die freie Welt muss die Kräfte für einen “gewaltigen Systemwettbewerb mit China” bündeln. Die EU-Staaten müssten erkennen, dass sie auch in Asien Verantwortung haben, und sich endlich auf eine gemeinsame China-Strategie einigen.

Auch dürfen die EU-Staaten nicht sehenden Auges in weitere Abhängigkeiten laufen, so wie das bei Russland der Fall war. Jede Entscheidung müsse “mit dem Szenario eines potenziellen chinesischen Angriffs auf Taiwan durchdacht werden”.

Wir sind gespannt, wie die Welt in fünf oder zehn Jahren aussieht, wenn wir diesen und andere Artikel dann wieder lesen und feststellen: “Wir haben es mal wieder lange vorausgesehen und rechtzeitig davor gewarnt, ohne dass etwas passiert wäre”.

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