Google stellt Konkurrenzprodukt zu ChatGPT vor

Google stellt Konkurrenzprodukt zu ChatGPT vor

Mit einem eigenen Chatbot will Google dem erfolgreichen Textroboter ChatGPT Konkurrenz machen. Googles Bard soll auf dem KI-gesteuerten Sprachmodell Lamda aufbauen.

Google will den Entwicklern des Chatbots ChatGPT Konkurrenz machen und eine alternative Software auf den Markt bringen. Konzernchef Sundar Pichai kündigte in einem Blogbeitrag an, das Unternehmen werde seine Anwendungen mit künstlicher Intelligenz einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Teil der Initiative sind demnach ein Chatbot namens Bard sowie neue KI-Funktionen in der Google-Suche und Bereitstellungen von Programmier-Schnittstellen (API), mit denen KI-Anwendungen entwickelt werden können.  

Eine zentrale Rolle wird dabei laut Pichai das KI-gesteuerte Sprachmodell Lamda (Language Model for Dialogue Applications) von Google spielen. Die Konzernführung hatte Lamda 2021 als “Durchbruch in der Gesprächstechnologie” bezeichnet. Danach verschwand das Modell aus der Öffentlichkeit.

Bard soll zunächst nur von Testern genutzt werden

Bard setze auf eine Variante von Lamda und werde von Google als “experimenteller KI-Dienst für Konversationen” bezeichnet, hieß es. Der Bot soll zunächst für “vertrauenswürdige Tester” geöffnet werden, bevor er in den kommenden Wochen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. 

“Bard versucht, die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren”, schrieb Pichai. Es greife auf Informationen aus dem Internet zurück, um aktuelle, qualitativ hochwertige Antworten zu liefern. “Bard kann ein Ausdruck für Kreativität und ein Ausgangspunkt für Neugier sein – ob es nun darum geht, einem Neunjährigen die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der Nasa zu erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer im Fußball zu erfahren.”

Google will außerdem einen Einblick in mehrere KI-gestützte Funktionen bei der Google-Suche anbieten. Damit könne man den Anwenderinnen und Anwendern helfen, Erkenntnisse für Fragen zusammenzufassen, auf die es keine einzig richtige Antwort gibt. In Kürze werde man Funktionen in der Suche sehen, “die komplexen Informationen und verschiedene Standpunkte in leicht verdauliche Formate umsetzen”.

Kontroverse um früheres KI-Programm

Google entwickelt schon länger Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die sich mit Menschen unterhalten kann. Anfang 2018 stellte der Konzern ein Programm vor, das etwa Restaurants anrief, um eine Reservierung zu machen – und dabei nicht als Computer erkannt wurde. An der Technologie wurde umgehend Kritik laut; befürchtet wurde ein Missbrauch solcher Software. Google ließ seine Sprachsoftware in den vergangenen Jahren intern von Mitarbeitern nutzen, schreckte aber vor einer breiten Markteinführung bislang zurück.

Seit das Start-up OpenAI im vergangenen November seinen Chatbot ChatGPT vorstellte, wächst jedoch der Druck auf Google. ChatGPT generiert mithilfe von künstlicher Intelligenz Texte. Der Chatbot hatte in den vergangenen Wochen für einen regelrechten Hype gesorgt. Nutzer können der Anwendung einzelne Befehle oder Sätze vorgeben, die das System dann auf der Grundlage von Unmengen von Daten aus dem Internet eigenständig ergänzt.

Das auf Machine Learning basierende System reagiert auf Rückmeldungen der Nutzer. Es schreibt unter anderem Computercodes, Gedichte oder Gebrauchsanleitungen. In einigen Schulen in den USA ist die Nutzung der Software bereits untersagt, viele Institutionen sehen aber auch großes Potenzial in der Technologie.

Der Textroboter liefert Texte, die sich kaum von Antworten unterscheiden lassen, die Menschen schreiben. ChatGPT setzt Google auch im Wettbewerb mit Microsoft strategisch unter Druck. Microsoft kündigte im Januar an, Milliarden in OpenAI zu investieren und ChatGPT in seine Dienste wie das Office-Paket, die Besprechungssoftware Teams und die Suchmaschine Bing zu integrieren. Damit will Microsoft die bislang das Internet dominierenden Suchalgorithmen von Google angreifen.

Quelle: Zeit

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