„Rammstein“-Sänger Till Lindemann soll nicht in Trier auftreten dürfen
Kultur sollte nicht auch noch auf das laute Geschrei von Minderheiten hören.
Bevor auch nur irgendwelche Tatsachen bewiesen worden sind, die den Vorwürfen nach für eine Hard Rock Band, neben Hotelzimmer zerstören und Drogenexzessen, normale Zustände beschreiben, machen sich Quoten orientierte Medien über einen neuen “Fall” her. Wir trauern um jeden Bereich der Kultur, der durch Menschen, die ihre Ansichten für das Maß aller Dinge halten und ihr moralisches Spießertum der Kunst, Kultur und der Mehrheit aufzwingen wollen, zerstört wird. In diesem Sinne: Rock ‘n’ Roll forever!
Mehrere Organisationen fordern die Absage eines geplanten Auftritts von „Rammstein“-Sänger Till Lindemann in Trier. Wie der Südwestrundfunk berichtet, setzen sich der Frauennotruf Trier und weitere Initiativen dafür ein, dass Lindemann nicht, wie ursprünglich geplant, am 20. November in der Arena Trier einen Solo-Auftritt absolvieren kann.
Das Management der Arena Trier, die Messe und Veranstaltungsgesellschaft MVG Trier, und der Konzertveranstalter Popp Concerts habe laut Frauennotruf Überlegungen zu einem Sicherheitskonzept für das Lindemann-Konzert veröffentlicht, so der Sender. Dieses sei vom Frauennotruf und dem Feministischen Netzwerk in Trier entwickelt worden. Dass es auch beim Lindemann-Konzert zum Einsatz kommen solle, sei nicht abgesprochen gewesen, so der Frauennotruf. Die Initiativen wollen für das Lindemann-Konzert nicht mit den Veranstaltern zusammenarbeiten. Die Arena-Trier-Betreiberin MVG hat sich am Freitagabend dem Sender gegenüber nicht geäußert.
Mehrere Frauen hatten zuletzt schwere Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk und der „Süddeutschen Zeitung“ beschrieben sie, wie junge Frauen offenbar gezielt für Sex mit dem Sänger rekrutiert wurden. Sie wurden demnach auf Konzerten und Instagram gezielt angesprochen, dann auf speziell für Lindemann organisierte Aftershowpartys eingeladen.
Zwei Frauen berichteten zudem von mutmaßlichen sexuellen Handlungen, denen sie nicht zugestimmt hätten, dem Einsatz von K.O.-Tropfen und Machtmissbrauch am Rande von Konzerten. Die Band wies die Darstellungen inzwischen zurück.