Frachtschiff sticht mit Segeln in See
Eine genial einfache Idee: Mit Segeln auf Frachtschiffen soll der enorm hohe CO2-Ausstoß der Schifffahrt eingedämmt werden.
Singapur (dpa) – Die Idee zur Fortbewegung ist so altbekannt wie modern: Auf hoher See ist ein von Wind angetriebenes Frachtschiff zu seiner Jungfernfahrt aufgebrochen. Zwei Segel sollen den Schiffsmotor unterstützen und dabei ein Drittel des Treibstoffs einsparen, teilte das Unternehmen Cargill mit, in dessen Auftrag die «Pyxis Ocean» unterwegs ist.
Deren Segel wurden von der britischen Firma Bar Technologies entwickelt. «Wenn die internationale Schifffahrt ihr Ziel, die CO2-Emissionen zu reduzieren, erreichen will, muss die Innovation in den Vordergrund treten», sagte dessen Vorstandsvorsitzende John Cooper in einer Mitteilung. Die EU unterstützt das Projekt finanziell.
Die Jungfernfahrt führt von Singapur nach Brasilien, wie die Zeitung «The Telegraph» berichtete. «Wind ist ein nahezu kostenfreier Treibstoff, und die Möglichkeiten zur Verringerung der Emissionen sind neben erheblichen Effizienzgewinnen bei den Betriebskosten der Schiffe beträchtlich», sagte Cooper weiter. Die zwei Segel sind bis zu 37,5 Meter hoch und lassen sich bei Bedarf wegklappen. Da sie nachträglich angebracht werden, sei es das Ziel, in Zukunft weitere Schiffe mit ihnen auszustatten. Pro Segel soll an einem Tag 1,5 Tonnen Treibstoff nach Unternehmensangaben eingespart werden können.
Rund drei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes gehen auf das Konto der internationalen Schifffahrt. Im Kampf gegen den Klimawandel muss die Schifffahrt weltweit ihre Treibhausgasemissionen bis etwa 2050 auf Null reduzieren. Auf diesen Beschluss haben sich die Mitglieder der Weltschifffahrtsorganisation IMO im vergangenen Monat geeinigt.