So schützt du dich vor Jobverlust durch KI

Deep-Dive: Das Zentaur-Prinzip – So schützt du dich vor Jobverlust durch KI
Künstliche Intelligenz verändert gerade alles. Nicht langsam, nicht vorsichtig – sondern mit Vollgas. Und viele stellen sich die Frage: Was bedeutet das für mich? Für meinen Job? Für meine Zukunft? ![]() Wir wollen jetzt aber nicht einfach mit Clickbait Verunsicherung schaffen, sondern ehrlich und pointiert auf die Daten und Fakten schauen. Und selbst wenn wir überzeugt sind, dass der Arbeitsmarkt ganz schön heftig umgekrempelt wird, so dauert es vielleicht doch etwas länger, als wir in unserer KI-Bubble glauben. Die Welt verändert sich rasant, und wer KI in seine Abläufe, ins Unternehmen und ins tägliche Leben integriert, fördert damit genau die Kompetenzen, die heute und morgen immer wichtiger werden! Wer hingegen immer eine Ausrede findet, um nicht damit zu experimentieren und zu lernen, wird früher oder später die Quittung bekommen.→ Wenn du deine Arbeit ausschließlich vor dem Computer erledigen kannst, könntest du zu den Ersten gehören, die überflüssig werden könnten. (Wir auch.) → Oder auch zu denen, die vom “Golden Age” am meisten profitieren werden. In jedem Fall lautet die Frage nicht OB, sondern WANN dein Job betroffen sein wird – und was du konkret tun solltest, um dich darauf vorzubereiten. KI ist schlauer als du – schon gemerkt?AI ist heute schlauer als du. Aber das weißt du ja bereits, wenn du unseren Newsletter regelmäßig liest. Und hoffst darauf, dass du stattdessen in anderen Bereichen punkten kannst. Doch wie lange noch? Viele leiden bereits unter FOBO (Fear of Being Obsolete) – der Angst, überflüssig zu werden. In Großbritannien haben diese Woche über 1.000 Musiker mit einem stillen Album und einer medienwirksamen Kampagne gegen KI protestiert. Und das ist kein Einzelfall: letztes Jahr gingen 50.000 amerikanische Hafenmitarbeiter gegen den Einsatz von Automatisierung auf die Barrikaden. ![]() Die AI überrundet menschliche Fähigkeiten locker, egal ob es dabei ums Schreiben, Übersetzen, Recherchieren, Marketing, Programmieren, und so weiter geht. Fähigkeiten, die wir uns über Jahre, Jahrzehnte, aufgebaut haben, können für wenige Cents von einer Maschine besser gemacht werden. Und Intelligenz ist preiswerter denn je, at your fingertips. Es ist deshalb alles andere als abwegig, wenn du denkst, dass KI deinen aktuellen Job übernehmen könnte.Das bringt uns zur Frage: Und was nun? Wo führt das noch hin? Was bedeutet das für mich, meine Identität? Für meinen Job, Firma, Branche? Für meine Zukunft? Und die meiner Kinder? Für die Gesellschaft? Viele Menschen definieren sich über ihren Job, ihr Wissen, ihre Erfahrung. Doch all diese Dinge, die bisher den Selbstwert geprägt haben, kann KI heute oftmals schon besser. Das kann im ersten Moment zu einer echten Sinnkrise führen! Deshalb denk immer daran: Die AI überholt zwar unsere Fähigkeiten, aber sie kann uns die menschlichen Erfahrungen nicht nehmen. Im Gegenteil, vielleicht schafft sie es sogar, dass wir wieder mehr Zeit auf die wirklich wichtigen Dinge verwenden können. Sahil Blooms neues Buch “The 5 Types of Wealth: A Transformative Guide to Design Your Dream Life“ (Leseempfehlung!) gibt einige Ideen. Und wir werden auch gleich sehen, dass du dich vielleicht von deinem heutigen Job verabschieden musst – aber dass sich dadurch neue Möglichkeiten eröffnen! Deine Zukunft: Werde zum Zentaur! Die spannendste Entwicklung, die wir gerade erleben, ist nicht die vollständige Automatisierung und Wegrationalisierung deines Jobs. Nein, es sind die neuen Arbeitsmodelle, bei denen Menschen und KI ihre jeweiligen Stärken einbringen und zusammen Ergebnisse erzielen, die alleine nicht möglich wären. Die Zukunft liegt deshalb in der intelligenten Kombination beider Welten. Diese “Zentaur-Teams” (Mensch+Maschine) werden in allen Branchen zum Standard: Die Zukunft gehört also nicht den Verweigerern oder den Euphorikern, sondern den Dirigenten – jenen, die verstehen, wie man Mensch und Maschine optimal kombiniert. Das ist die wichtigste Schlüsselkompetenz, die du dir aneignen kannst. Der Begriff der Zentaur-Teams wurde bereits vor 27 (!) Jahren von Schachlegende Garry Kasparov geprägt, als er nach seiner Niederlage gegen Deep Blue eine neue Art von Schach entwickelte („Advanced Chess„), bei der Mensch und Maschine im Team arbeiten. Die Grundformel: KI übernimmt langweilige Arbeit, Menschen konzentrieren sich auf kreative, strategische und zwischenmenschliche Aspekte. ![]() Die große Jobvernichtung und -verschiebungAber so schnell können wir leider nicht Entwarnung geben, denn KI führt zu echten, tektonischen Veränderungen im Arbeitsmarkt. Beginnen wir mit dem ChatGPT-Moment, Ende 2022. Bis dahin war der Einsatz von KI vor allem für größere Unternehmen überhaupt ein Thema. Doch mit dem Release des Chatbots wurde es plötzlich für alle Arten von Unternehmen, Selbstständigen und Angestellten relevant und zugänglich. Und Stand Februar 2025 nutzen bereits jede Woche 400 Millionen Nutzer weltweit ChatGPT! Und das hat laut Harvard Business Review brutale Auswirkungen: Nach der Einführung von ChatGPT sank die Nachfrage nach automatisierungsanfälligen Freelance-Jobs um satte 21%. Am härtesten traf es Schreibjobs (-30,37%), gefolgt von Software- und Webentwicklung (-20,62%) sowie Engineering (-10,42%). via Harvard Business Review Bildgenerierende KI wie Midjourney und DALL-E hatten ähnlich drastische Effekte: 17% weniger Aufträge für Grafikdesigner und 3D-Modellierer innerhalb eines Jahres! Der Zusammenhang zwischen Google-Suchvolumen und Jobpostings zeigt, dass je bekannter KI-Tools in einer Branche werden, desto stärker ist der Job-Impact. Was wir sehen, ist aber kein simples Job-Verschwinden, sondern ein komplexer Wandel: Der Wettbewerb in den verbleibenden Jobs wird härter (+8,57% mehr Bewerbungen pro Stelle) Jobs werden komplexer (+2,18% mehr geforderte Skills) Arbeitgeber zahlen mehr (+5,71% höhere Vergütung) Neue Stellen, die explizit ChatGPT-Skills verlangen, nehmen kontinuierlich zu Sprich: Die Anforderungen steigern, Mittelmaß reicht nicht mehr aus – und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit… Das World Economic Forum prognostiziert in seinem “The Future of Jobs Report 2025”, dass 39 % der Kernfähigkeiten für Arbeitnehmer bis 2030 anders sein werden als heute, und dass die Hälfte aller Mitarbeiter umgeschult werden muss. ![]() Besonders gefährdet sind Berufe mit routinemäßigen, vorhersehbaren Aufgaben. Bürokräfte, die Formulare bearbeiten? Werden verschwinden. Dateneingabe-Mitarbeiter? Bereits jetzt durch OCR und KI fast überflüssig. Mitarbeiter am Fließband? Roboter werden präziser und unermüdlicher sein. Kassierer? Self-Checkout machen sie zu einer aussterbenden Spezies. Kundendienst? Chat- und Voicebots werden immer besser und übernehmen Anfragen. Der große Irrtum: Zu denken, dass nur “einfache” Jobs seien betroffen. Die KI knabbert bereits an vielen Berufen. Glaub nicht, dass dein Job sicher ist, nur weil du einen Master hast … ![]() Software Development Jobausschreibungen auf Indeed in den USA Selbst hochqualifizierte Experten sind bedroht – Buchhalter, Anwälte, Männern … ![]() KI-bedingter Stellenabbau allüberall – Case Studies aus der Praxis Die Tech-Branche ist natürlich prädestiniert für “Optimierungen”, die durch den Einsatz von KI entstehen. In 2024 gab es alleine in diesem Umfeld mehr als 250.000 Entlassungen – fast 60% mehr als im Vorjahr. Viele Unternehmen versuchen dabei, keinen direkten Zusammenhang zwischen KI und den Entlassungen herauszustreichen, um die Auswirkungen zu verschleiern. Hier einige interessante Fälle in der Übersicht: BT (British Telecom): Streicht bis 2030 55.000 Jobs (40 % der Belegschaft) durch AI-Automatisierung. Wall Street: Die Rede ist von 200.000 Jobs, die in den nächsten 3-5 Jahren abgebaut werden … Klarna: Kündigte an, dass ChatGPT die Arbeit von 700 Kundendienst-Mitarbeitenden übernahm (Details hier) – und der CEO fürchtet um seinen Job. Meta: Baut rund 5% der Belegschaft ab – das entspricht etwa 3600 Stellen – und will Mid-Level-Engineers dieses Jahr durch AI ersetzen. Microsoft: Reduziert etwa 10.000 Arbeitsplätze und investiert 10 Mrd. USD in OpenAI, um KI-Lösungen zu skalieren. Tesla: Baut 30.000 Stellen ab, um AI-Robotik in Fabriken zu skalieren. Salesforce: Streicht mehr als 1.000 Stellen und stellt keine Software Engineers mehr ein – aber rekrutiert gleichzeitig aktiv Mitarbeiter für den Verkauf neuer AI-Produkte (was bisher nicht so läuft wie geplant). SAP: 8.000 Jobstreichungen – der Konzern setzt verstärkt auf den Einsatz von KI zur Automatisierung von Verwaltungsprozessen. Bosch & ZF: Setzen auf AI-gesteuerte „Lights-Out“-Fertigung und reduzieren so 3800 Stellen in der Produktion. Auch der Einsatz von Robotern wird in den nächsten Jahren massiv zunehmen, mit all seinen Vor- und Nachteilen … wer denkt, dass sein Handwerker-Job “sicher” ist, sollte nochmals über die Bücher gehen. Das PWC AI Jobs Barometer hat über eine halbe Milliarde Stellenanzeigen analysiert und bestätigt, dass KI den Arbeitsmarkt mit einer Geschwindigkeit transformiert, die selbst Experten unterschätzt haben. Was dabei besonders ins Auge springt: Branchen mit hoher KI-Durchdringung erleben ein 4,8-fach höheres Produktivitätswachstum. Das ist kein kleiner Unterschied – das ist ein echter fundamentaler Wachstumsbooster! Wer KI-Spezialisten Skills hat, verdient bis zu 25% mehr. Money talks, wie man so schön sagt. Die benötigten Fähigkeiten in KI-exponierten Berufen ändern sich 25% schneller als in anderen Jobs. KI-Spezialisten Jobs wachsen 3,5x schneller als der Durchschnitt – und das schon seit 2016, lange vor dem ChatGPT-Hype. Aber Moment mal … wir haben laut WEF in 5 Jahren mehr Jobs als heute? Nach den Hiobsbotschaften gibt es aber auch gute Nachrichten: Das Weltwirtschaftsforum WEF schätzt, dass bis 2030 zwar 92 Millionen Jobs verschwinden werden, aber auch 170 Millionen neue entstehen – ein Plus von 78 Millionen. ![]() Und während auf unteren Hierarchieebenen tatsächlich Jobs verdrängt werden, löst sie im Management-Bereich überraschenderweise eine höhere Nachfrage aus. Eine Studie von IESE und KU Leuven zeigt: Unternehmen mit höherem KI-Einsatz schaffen mehr Management-Positionen, da die neue Technologie nicht Führungskräfte ersetzt, sondern eine neue Generation von Managern erfordert, die menschliches Urteilsvermögen mit strategischer Vision verbinden können. AI Will Cause Jobs to Evolve, Will You Be Able to Evolve With It?│Justin Wolfers Und KI verändert nicht nur Jobs, sondern ermöglicht auch explosives Produktivitätswachstum und könnte bis 2030 laut McKinsey etwa 13 Billionen Dollar zur globalen Wertschöpfung beitragen! Oder sogar 19 Billionen, laut IDC. Oder vielleicht auch ”nur” 7 Billionen, wenn man Goldman Sachs Glauben schenkt. Du siehst, die Prognosen sind abhängig von verschiedenen Faktoren (Details hier) …Diese Entwicklungen bedeuten demzufolge nicht einfach das Ende, sondern nur das Ende von Jobs, wie wir sie bislang kannten. Die am schnellsten wachsenden Berufe 2024 existierten vor 10 Jahren noch nicht einmal. Und das ist ein bekanntest Muster, wie eine Studie des MIT belegt: 60 % der amerikanischen Arbeitsplätze sind in den letzten 80 Jahren neu entstanden, weil sie durch Technologien ermöglicht wurden, die es vorher noch nicht gab. ![]() Aber die Entwicklung nimmt jetzt viel stärker an Geschwindigkeit zu. Deshalb braucht es massive Umschulungsbemühungen, weil die Halbwertszeit von Wissen und Fähigkeiten dramatisch gesunken ist. Wer heute eine Ausbildung abschließt, kann nicht mehr davon ausgehen, dass die erworbenen Skills für die nächsten 20 Jahre ausreichen. In einigen technischen Bereichen sind Kenntnisse schon nach 18 Monaten veraltet. Berufstätige befinden sich in einem rasanten Wandel, und es ist nicht leicht, den Anschluss nicht zu verlieren. ![]() Jobs mit größten Wachstum/Zerfall ![]() ![]() ![]() Auch die FAZ bestätigt, dass KI-Kenntnisse ein Wettbewerbsvorteil sind – und titelt sogar: “Man sollte froh sein, einen Job zu haben, der von KI betroffen ist!“ Wer diese Transformation als persönliche Wachstumschance begreift, für den eröffnen sich viele Möglichkeiten. ![]() KI-Nutzung in Deutschland konzentriert sich auf wenige Branchen und große Unternehmen Das Thema ist nicht nur weltweit in aller CEO-Munde, sondern auch in good ol’ Germany. Das ifo Institut hält dabei den Finger am Puls, und die Zahlen zeigen deutlich, dass auch deutsche Firmen immer mehr auf die Hilfe der künstlichen Intelligenz setzen. KI wird in Deutschland zunehmend als Schlüsseltechnologie wahrgenommen. Es werden Produktivitätssteigerungen von 8 % für das eigene Unternehmen und gesamtwirtschaftlich 12 % in den nächsten fünf Jahren erwartet. Das hat auch weniger rosige Folgen: Nahezu alle Industriezweige planen mit weniger Personal. Und trotz der regulatorischen Herausforderungen hat die KI-Nutzung in deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr stark zugenommen: der Anteil stieg von 13,3 % im Juni 2023 auf 27 % in 2024. ![]() Die Großen machen sich ready, die Kleinen sind noch im Winterschlaf … Aber machen wir uns nichts vor, KI wird derzeit immer noch von den meisten kleineren Unternehmen verschlafen. Während über 50% der Großunternehmen KI bereits nutzen, tun dies weniger als 10% der kleinen Unternehmen. Dabei wäre das Potenzial gewaltig! Die IT- und Kommunikationsbranche hat den KI-Zug bestiegen, während der Rest der Wirtschaft noch am Bahnsteig steht und die Abfahrtszeiten studiert … ![]() ![]() ![]() Was dabei nicht überrascht: Deutsche Unternehmen kaufen KI lieber ein, statt sie selbst zu entwickeln. Das war bei allen Digitalisierungswellen so – erst beobachten, dann fertige Lösungen implementieren. Die Hürden sind die gleichen wie immer: fehlendes Know-how, Kostendruck und – typisch deutsch – rechtliche Bedenken. Über 70 % der KI-interessierten Unternehmen zitieren dabei mangelnde Expertise als Haupthürde. Das ist aber kein technisches Problem – es ist ein Mindset- und Leadership-Problem! Aber natürlich bietet dieses Spannungsfeld auch viele interessante Möglichkeiten, um als Berater oder Agentur gezielt mit KI-Angeboten im Bereich Beratung, Umsetzung und Unterhalt an Unternehmen heranzutreten! Let’s talk business: Wo liegen die Opportunitäten für dich?Wenn dich das Thema “Wie werde ich zum KI-Consultant” oder “Wie gründe ich eine KI-Agentur” interessiert, lass es uns gerne im Kommentar wissen – dann nehmen wir das für künftige Newsletter mit auf die Agenda. |
Quelle: AInauten